Der komische Kafka
Musikalische Lesung mit Gerd Heinz, Charles Brauer (Lesung) und Aziz Kortel (Klavier)
Ist Kafka wirklich komisch? Natürlich nicht in einem schenkelklopfenden, pointenblitzenden Lachgewitter, aber vielleicht doch in einem ironischen und hintergründig humoristischen Sinne, gleichsam mit einem <metaphysischen Lächeln> wie sein Freund Max Brod es nannte.
Jedenfalls ist das das Ziel unserer Lesung mit Musik, die im Gedenkjahr mit Filmen, neuen Biographien und vielen Symposien, die die labyrinthische Tiefe seiner existentiellen Dichtung aufs Neue beschwören, einmal einen anderen Kafka zeigen möchte: den lebenszugewandten, sympathischen Menschen, den manchmal einfach der Schalk ritt.
In vier kleinen Abteilungen wollen wir in Texten aus dem Gesamtwerk, den Briefen und aus den acht Oktavheften den Kafka präsentieren, der in einem Brief an Felice Bauer schrieb: „Ich kann auch lachen“.
Dazu hat Aziz Kortel, der uns am Flügel begleiten wird, Musikstücke von Erik Satie, Bela Bartók, Claude Debussy, Paul Hindemith und Nino Rota ausgesucht, die einerseits die Lesetücke kommentieren, andererseits das damalige Umfeld musikalisch darstellen und erläutern.
Gerd Heinz