Stimmen aus dem Exil
Benefizkonzert und -lesung
Stimmen aus dem Exil – Marina Zwetajewa zu Ehren
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Benefizkonzert und -lesung mit Sergej Tchirkov (Akkordeon) und Ilma Rakusa (Sprecherin)
Die Kultur im Freiburger Hof und das Zwetajewa-Zentrum für russische Kultur an der Universität Freiburg e.V. bieten gemeinsam eine weitere Veranstaltung in der Reihe „Das andere Russland“ an. Die Reihe, die nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine ins Leben gerufen wurde, zielt u.a. auf den Dialog mit den russischsprachigen Kulturschaffenden, die sich gegen das Putin-Regime stellen.
Die Veranstaltung fokussiert auf Schicksale der russischen Emigration einst und heute: Nach der Oktoberrevolution von 2017 flüchtete auch Marina Zwetajewa, eine der berühmtesten russischen Dichterinnen des 20. Jahrhunderts (1892-1941) ins Ausland. Ilma Rakusa wird die große Verzweiflung der Dichterin in Erinnerung rufen und aus ihren Briefen von 1930-1939 lesen. Der Ausnahmemusiker Sergej Tchirkov, der heute ebenfalls im Exil lebt, wird die Veranstaltung mit seinem Akkordeon begleiten. Gespielt werden klassische Werke sowie berühmte Stücke der Neuen Musik.
Alle Einnahmen aus Eintrittsgeldern und Spenden kommen direkt der Nothilfe für die Ukraine des Universitätsklinikums zugute.
Lesung (ausgewählt und kommentiert von Ilma Rakusa)
Marina Zwetajewa: Im Feuer geschrieben. Ein Leben in Briefen (Suhrkamp 1996)
Marina Zwetajewa: Ich sehe alles auf meine Art. Unveröffentlichte Notizhefte. (Suhrkamp 2022, erscheint im November)
Musik (Sergej Tchirkov, Akkordeon)
Orland Gibbons: Lord of Salisbury, Pavan and Galliard (~1600)
Sofia Gubaidulina: De Profundis (1978)
Eva-Maria Houben: Uferzonen II (2014)
Igor Stravinsky: Tango (1940)
Francisco Corthey: estamos bien, pero tiemblo (2021)
Ilma Rakusa, die „geborene Kosmopolitin und Europäerin“ (Kleist-Preis) wurde in der Slowakei geboren und lebt seit 1951 in Zürich. Die Schriftstellerin, Literaturkritikerin, Übersetzerin (Tschechow, Zwetajewa, Duras, Kiš, Kertész, Nádas) erhielt unter anderem den Petrarca-Übersetzerpreis, den Adelbert-von-Chamisso-Preis, den Schweizer Buchpreis, den Manès-Sperber-Preis, den Berliner Literaturpreis und den Kleist-Preis.
Von ihren zahlreichen Werken sind vor allem die Poetikvorlesungen Farbband und Randfigur (1994), der Essay Langsamer! (2005), die autobiografischen »Erinnerungspassagen« Mehr Meer (2009), das Berlin-Journal Aufgerissene Blicke (2013), die Erzählungen Einsamkeit mit rollendem ›r‹ (2014), der Gedichtband Impressum: Langsames Licht (2016), der Band Mein Alphabet (2019) sowie zuletzt ihre Gedankenspiele über die Eleganz (2021) hervorzuheben.
Sergej Tchirkov, geboren 1980 in St.Petersburg, studierte Akkordeon am St. Petersburger “Rimsky-Korsakow” Konservatorium und gewann mehrere Preise bei internationalen Wettbewerben. Tchirkov arbeitete mit vielen Komponist*Innen zusammen und hat bereits mehr als 300 Werke für/mit Akkordeon uraufgeführt.
Sergej Tchirkov konzertierte u.a. zusammen mit dem Orchester des Mariinski Theaters, den St. Petersburger Philharmonikern, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Ensemble MusicAeterna, dem Collegium Novum Zürich, dem KNM Berlin unter Teodor Currentzis, Vladimir Jurowski, Susanna Mälkki. Als Gastdozent hielt er Vorlesungen an Universitäten in Graz, Göteborg, Oslo, Astana, Zürich und Kuopio. Seit 2021 arbeitet er als Research Fellow und Dozent an der Universität Bergen. Aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine nimmt Tchirkov als Künstler und Kurator an den Veranstaltungen zur Unterstützung von ukrainischen Flüchtlingen in Norwegen teil.
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Weitere Spenden sind herzlich willkommen:
Nothilfe für die Ukraine des Universitätsklinikums Freiburg
Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau
DE04 6805 0101 0015 0001 50
Verwendungszweck (bitte unbedingt angeben): 3411729999
Foto: Olympia Orlova (Tchirkov)